Wall Street (1987) von Oliver Stone

Veröffentlicht von MeinolfMeyer am

tl;dr: Erst jetzt zum ersten Mal gesehen (oder mit Verstand gesehen?). Auf jeden Fall ein 80er Film, der auch heute noch funktioniert – „aged well“. Empfehlung.

Wall Street ist die kineastische Verarbeitung der Geldgier der 80er Jahr, des zügellosen Kapitalismus in der Reagan-Zeit, des Insider-Handels – und er ist immer noch gut, finde ich. Die Story, der Kontext in der Bankenwelt, viele der Charaktere und auch die Schauspielkunst von Charlie Sheen (Ja, der aus Two and Half Men) und Michael Douglas, alles macht Freude. Aus heutiger Sicht natürlich wunderbar: Autos, Kleidung, Haare, Schmuck und Einrichtungen aus der Zeit. Man kann wieder sehen, wie viel weiter technisch die USA damals waren – Handys, ordentliche Computer-Bildschirme der Bank-Mitarbeiter und viele andere Details.

Unnötiges Wissen: Charlie Sheen, der im Film neben seinem Vater Martin Sheen spielt (auch im Film sein Vater), heißt eigentlich Carlos Estévez, sein Vater eigentlich Ramón Estévez. Alles andere über Charlie Sheen ist aus der Presse gut bekannt….

Meine eigene Erinnerung zum Film: Zum ersten Mal (außer zur Durchreise) in den USA Ende September 1991, 3 Monate Praktikum bei Bertelsmann Inc. mitten in Manhattan, 666 Fifth Avenue, ca. 20. Stock. Erster Tag. Mein Betreuer, ein aufstrebender Finance-Mann mit MBA, sieht genau so aus wie Michael Douglas in Wall Street: Weite Anzughose, blaues Hemd mit weißem Kragen, Krawatte, Krawatten-Nadel und fette Hosenträger. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Alle fanden ihn ganz normal.