Das Gastmahl (ca. 400 v. Chr.) von Platon

Veröffentlicht von MeinolfMeyer am

tl;dr: Erstaunliche Lektüre, über 2400 Jahre alt. Auch für Menschen wie mich ein Gewinn, die nicht vertraut gemacht wurden mit klassischen Texten (mal von der Bibel abgesehen).

Da lag es nun lange auf meinem Bücherstapel, nachdem meine Tochter die Unterlagen aus der Abitur-Zeit entrümpelt und ich dabei gesagt hatte „da schaue ich mal rein, so etwas habe ich noch nie gelesen.“ Platons Gastmahl, irgendwie bekannt als wichtig.

Nun habe ich mich durch das Reclam-Heft durchgearbeitet und frage mich, was damit am Hamburger Heinrich-Heine-Gymnasium im Deutsch-Unterricht angestellt werden sollte. Egal, aus meiner Sicht eine Leseempfehlung.

Ich bin nicht berufen, eine Analyse zu machen, das haben schon viele Altertumsforscher und Philosophen gemacht. Wenn man einmal drin ist, macht es einfach Freude. Mir hat dabei das Nachwort des Übersetzers Thomas Paulsen sehr geholfen, es ist einfach sehr, sehr gut. Mein Tipp: Dieses als erstes lesen, auch wenn es Spoiler-Charakter hat. Man kann damit gezielt die wichtigen Stellen erkennen, den Humor sehen und bekommt Kontext, z. B. wie die verschachtelte Gesprächskonstruktion zu verstehen ist.

Spannende Einsichten: Ein Symposion ist im alten Griechenland ein Trinkgelage. Abgrenzung Rhetorik (Lobpreisen, gut Reden) und Philosophie (die Suche nach dem Wahren, Guten, Schönen). Der ideale Philosoph aus Sicht von Platon (Sokrates, wie er von anderen beschrieben wird im letzten Teil). Lernen als Dialog (eigentlich wie im systemischen Coaching heute, hier gezeigt durch die Priesterin Diotima).